Feldgeschworenenwesen in Bayern

Ein Granitgrenzstein wird eingelotet.
Foto: Jutta Massl
Bayerisches Landesverzeichnis seit:  2016
Aufgenommen als:  Kulturform
Bundesweites Verzeichnis seit:  2016
Aufgenommen als:  Kulturform
Bezirk:  Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken, Schwaben
Kategorie:  Mündlich überlieferte Ausdrucksformen, Traditionelle Handwerkstechniken, Formen gesellschaftlicher Selbstorganisation

Die seit dem späten Mittelalter belegbaren „Feldgeschworenen“ wachen über die Einhaltung von Grundstücksgrenzen und die Setzung der Grenzsteine. In manchen Regionen werden sie auch als „Siebener“ bezeichnet, weil sie als Gruppe von sieben Personen auftreten. Das Wissen um die richtige Platzierung wird als „Siebenergeheimnis“ bezeichnet. Träger dieses Rechtsbrauchs sind heutzutage bayernweit rund 24.000 ehrenamtlich tätige Feldgeschworene. Ihre Bedeutung ging zwar durch die Einführung der staatlichen Landesvermessung im frühen 19. Jahrhundert zurück, aber die Feldgeschworenen arbeiten seither mit den Vermessungsämtern zusammen und genießen in der Bevölkerung meist ein besonderes Vertrauen.

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