Handweben

Weben im Doppelgewebekurs im Haus der Handweberei in Sindelfingen
Foto: Andrea Ebner, IGH, 2021
Bayerisches Landesverzeichnis seit:  2022
Aufgenommen als:  Kulturform
Bundesweites Verzeichnis seit:  2023
Aufgenommen als:  Kulturform
Bezirk:  Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken, Schwaben
Kategorie:  Traditionelle Handwerkstechniken

Beim Handweben handelt es sich um die Herstellung von Geweben an Webrahmen, Flachwebstühlen oder anderen nichtmaschinellen Webgeräten durch die rechtwinkelige Verkreuzung von Fäden auf einer oder mehreren Ebenen. Das Handweben gehört zu den sehr alten Kulturtechniken, ist eng mit dem Grundprinzip des Flechtens verbunden und auf allen Kontinenten verbreitet. Mit der Erfindung des vollmechanischen Webstuhls im 18. Jahrhundert setzte ein Niedergang der häufig in Heimarbeit durchgeführten Produktion ein, verbunden mit der Verarmung der Weberfamilien. Das Handweben bekam erst eine neue Ausrichtung und Wertschätzung, als im 20. Jahrhundert zukunftsweisende Impulse aus der Kunstgewerbebewegung, dem Werkbund und dem Bauhaus aufgenommen werden konnten. Heute wird die Handweberei vor allem im Kunsthandwerk und als Hobby ausgeführt, die Trägergruppe ist auch ohne zentrale Organisation vielfältig vernetzt.

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